Ernst-Abbe-Fonds
Im Jahre 1989 richtete die Carl-Zeiss-Stiftung mit den beiden Stiftungsunter-
nehmen Schott Glaswerke und Carl Zeiss den nach ihrem Stifter benannten
Ernst-Abbe-Fonds ein. Die Erträge des Stiftungsvermögens fließen zwei mit
jeweils 25.000 EUR dotieren Forschungspreisen zu, die seit 1990 im jährli-
chen Wechsel als "Carl-Zeiss-Forschungspreis" und "Otto-Schott-Forschungs-
preis" zur motivierenden Förderung vornehmlich junger Wissenschaftlern
verliehen werden.
Beide Forschungspreise werden vom Stifterverband für die Deutsche Wissen-
schaft verwaltet und international ausgeschrieben. Daher finden sich unter
den bisherigen renommierten Preisträgern neben Physikern und Chemikern
aus Deutschland auch Wissenschaftler aus den USA, Russland, Japan, China
und dem europäischen Ausland.
Ernst Abbe
Ernst Abbe, geboren am 23. Januar 1840
in Eisenach, war Physiker, Erfinder,
Unternehmer und Sozialreformer.
Mit der von ihm entwickelten Theorie der Abbildung im Mikroskop gilt er als einer der Begründer der wissenschaftlichen Optik. 1866 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Unternehmen Carl Zeiss. Carl Zeiss machte Ernst Abbe 1876 zu seinem Teilhaber und bestimmte ihn zu seinem Nachfolger in der Unternehmensleitung von Carl Zeiss.
Gemeinsam mit Otto Schott, Carl Zeiss und Roderich Zeiss gründete Ernst Abbe 1884 das Glastechnische Laboratorium Schott & Genossen, aus dem sich der heutige SCHOTT Konzern entwickelt hat.
Um den Bestand der Unternehmen unabhängig von persönlichen Eigentümer-
interessen zu sichern, gründete Abbe im Jahr 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung,
die er 1891 zur Alleineigentümerin der Zeiss Werke und zur Miteigentümerin
der Schott Werke machte. Im Stiftungsstatut von 1896 legte er die Verwen-
dung der Unternehmensgewinne zugunsten der Wissenschaft und der Mitar-
beiter beider Unternehmen fest. Seiner Zeit weit voraus kodifizierte er hier
in rechtsverbindlicher Form die Verfassung der Unternehmen.
Ernst Abbe starb am 14. Januar 1905.
Weitere Informationen zu den Unternehmen finden Sie auf den Internet-Seiten
von SCHOTT AG und Carl Zeiss AG.
Verleihung des 17. Otto-Schott-ForschungspreisesDer Otto-Schott-Forschungspreis ging im Jahe 2022 an Prof. Alicia Durán vom Institut für Keramik und Glas (CSIC) in Madrid und den am Institut de Physique du Globe de Paris (Universität Paris) tätigen Prof. Daniel Neuville.Das Kuratorium des Ernst-Abbe-Fonds würdigte Duran und Neville als "international renommierte und führende Glasforschende, die der Industrie, akademischen Einrichtungen und der Glas Community bedeutende Impulse gegeben haben". Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird für herausragende wissenschaftliche und technologische Beiträge auf den Gebieten Glas, Glaskeramik und anderen Hochleistungsmaterialien verliehen. Die Preisübergabe fand am 4. Juli 2022 im Rahmen des 26. Internationalen Glaskongresses in Berlin statt. Preisverleihung mit Alicia Duran (2.v.re.) und Daniel Neuville (3.v.li.) Foto: SCHOTT/Matthias Michael |